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Ultima I

The First Age of Darkness

Box von Ultima I - The First Age of Darkness
Ultima I - The First Age of Darkness [2]
©1980 by California Pacific Computer Company
©1986 by Origin

Ultima ist das erste Spiel der gleichnamigen Serie, es wurde von Richard Garriott in AppleSoft BASIC programmiert und im Juni 1981 von der California Pacific Computer Company für den Apple II veröffentlicht. Gelegentlich wird als Veröffentlichungsdatum auch das Jahr 1980 angegeben, dies ist aber lediglich das Jahr, in welchem California Pacific sich ein Copyright auf das Spiel hatte eintragen lassen. Richard wollte das Spiel ursprünglich Ultimatum nennen, da dieser Name damals aber bereits durch ein Brettspiel geschützt war, wurde der Name von California Pacific auf Ultima gekürzt [1a]. Ultima ist eines der ersten kommerziellen Computer Rollenspiele und hat das Genre nachhaltig beeinflusst.

Im ersten Ultima Spiel geht es darum, den bösen Zauberer Mondain zu besiegen, der die acht Königreiche von Sosaria mit Horden von Monstern terrorisiert, um seine Macht zu festigen und auszubauen. Näheres zur Geschichte des Spiels kann der geneigte Leser der Ultima History entnehmen.

Die Welt von Ultima wird auf unterschiedliche Weise dargestellt. Die Oberfläche mit ihren Städten, Wäldern und Hügeln wird in einer Top Down dritte Person Ansicht präsentiert, während die Dungeons in einer 3D erste Person Ansicht gezeigt werden. Ken Arnold, ein Freund von Richard Garriott, implementierte die Landschaft auf Basis sogenannter Tile (Kachel) Grafik [3], welche das BASIC Programm um ein paar Routinen in Maschinensprache erweiterten. Die Dungeons stammen von Richard Garriott, die BASIC-Routinen dazu übernahm er aus seinem Vorgängerspiel Akalabeth. Die Städte und Schlösser im ersten Ultima passten jeweils in Gänze auf einem Bildschirm, so dass nicht gescrollt werden musste.

Ultima für den Apple II
Ultima in der Originalversion für den Apple II

Das Spiel wurde später auf viele andere Plattformen portiert und in Ultima I umbenannt, nachdem weitere Folgen der Serie erschienen waren. Ultima I wurde damit im Nachhinein zum ersten Spiel der ersten Trilogie 'The Age of Darkness'.

1986 brachte Origin, die nun die Rechte an Ultima zurück erworben hatten, eine neuüberarbeitete und in Maschinensprache codierte Version des Spiels unter dem Namen Ultima I - The First Age of Darkness für den Apple II heraus. Die neue Version enthielt Verbesserungen an der Grafik, z.B. waren die Wellen der Ozeane jetzt animiert, und leichte Änderungen im Spielablauf. So musste sich der Spieler jetzt nicht nur in den Dungeons, sondern auch auf der Oberfläche gegen herumstreifende und verfolgende Monster erwehren. Im Original bewegten sich die Monster auf dem Land oder der See nicht, sie entstanden durch Zufall gesteuert direkt neben dem Spieler und griffen diesen sofort an.

Ultima I für den PC
Ultima I für den PC

Erst 1987 wurde Ultima I in EGA-Grafik für den PC herausgebracht. Dies ist auch der Grund, warum die Grafik um einiges besser aussieht, als die der PC Versionen von Ultima II und Ultima III, welche bereits einige Zeit früher veröffentlicht wurden und mit CGA 4-Farben Grafik auskommen mussten, was dem damaligen Stand der Technik entsprach.

Ultima, bzw. Ultima I, wird in allen Versionen über die Tastatur gesteuert. Die Spielerfigur wird mit den Cursor-Tasten bewegt, während es Tastaturkürzel für die Befehle gibt, wie A für Attack (Angriff) bis zu Z für Ztats (Anzeige der Statistik, Besitztümer und Zaubersprüche). Die Erzeugung des Spielcharakters am Anfang des Spiels gleicht einer vereinfachten Version von Pen and Paper Rollenspielen, wie z.B. D&D.

Die Stadt Britain
Die Stadt Britain[4]

Der Spieler verteilt eine Anzahl Punkte auf verschiedene Eigenschaften, wie Stärke, Intelligenz, Beweglichkeit usw.. Der Spieler hat die Auswahl zwischen vier Rassen (Mensch, Elf, Zwerg und Bobbit (ein wg. der Rechte umbenannter Hobbit). Die Wahl der Rasse hat Einfluss auf die Verteilung von Zusatzpunken. Ein Mensch erhält beispielsweise 5 Zusatzpunkte für Intelligenz, bei einem Bobbit werden 5 Punkte Stärke abgezogen und dafür 10 weitere Punkte für Weisheit vergeben. Nachdem eine Rasse gewählt wurde, stehen dem Spieler die vier Klassen Kämpfer, Kleriker Zauberer und Dieb zur Auswahl. Auch hier hat die Wahl der Klasse eine weitere Verteilung von Punkten zur Folge. Ein Kleriker erhält z.B. 10 weitere Punkte auf Weisheit, während einem Zauberer 10 zusätzliche Intelligenzpunkte gut geschrieben werden.

Auf dem Bildschirm werden unten rechts die Werte für Trefferpunkte (H. P. bzw. Hits im Remake), Nahrung (Food), Erfahrung (Exp) und Geldbesitz (Gold bzw. Coins im Remake) angezeigt. Trefferpunkte geben an, wie gesund der Charakter ist. Die Anzahl der Trefferpunkte kann auf vielfältige Weise gesteigert werden, z.B. wenn der Spieler einem Dungeon lebend entkommt oder einem der acht Könige Sosarias Gold spendet.

In einem Dungeon
In einem Dungeon

Bei jedem Schritt, den der Spieler sich außerhalb von Städten oder Schlössern bewegt, wird Nahrung konsumiert. Wenn die Nahrung verbraucht ist, verhungert der Spieler und stirbt. Um dem zu entgehen, muss der Spieler in den Städten von Zeit zu Zeit Nahrung kaufen. Das Geld dazu verdient er sich durch die Tötung von Monstern in den diversen Dungeons und auf der Oberfläche. Geld wird auch benötigt, um den Spieler in den Städten mit Rüstungen, Waffen und Zaubersprüchen zu versorgen. Zaubersprüche sind Verbrauchsgüter, sie können nur einmal benutzt werden.

Erfahrungspunkte werden durch das erfolgreiche Kämpfen gegen Monster verdient. Sie bestimmen, wann der Spieler eine Stufe aufsteigt. Um einen bestimmten Gegenstand am Ende des Spiels zu erhalten, ist die Stufe 8 erforderlich.

Dem Fremden stehen als Transportmittel Pferde und Wasserfahrzeuge zur Verfügung. Das Spiel enthält auch einen Teil, in welchem der Spieler ins Weltall fliegen und in einem arkadeähnlichen Space Shooter feindliche Raumschiffe aufspüren und ausschalten muss, um im Spiel voran zu kommen. Es gab Vermutungen, dass Richard Garriott diese Sequenz anfügte, weil sein Vater Astronaut war, aber Richard sagte später, dass er dies nur getan habe, um alles zu programmieren was Spaß machte und um die Diskette mit dem Spiel vollständig aufzufüllen [1b] .

Ultima I in der Ursprungsversion für den Apple II

 

Ultima I ist im Bundel mit Ultima II und III als Download-Version für Windows und Mac OS X bei gog.com erhältlich.

Referenzen und Anmerkungen

  1. a b Shay Adams - The Official Book of Ultima, erste Auflage, Seite 14
  2. Ultima wurde ursprünglich, wie der Vorgänger Akalabeth, in einer Klarsichttasche (Zip-Bag) ausgeliefert. Erst in der Neuauflage als Ultima I wurde das Spiel, wie die nachfolgenden Spiele auch, in einer Box verkauft.
  3. Siehe auch Abschnitt in Ultima - was ist das?
  4. Das Remake gibt, zumindest in der PC-Version, den Namen der Stadt Britain irrtümlich als Britian an. Hier hat anscheinend die QS versagt ;-)